OSKAR HOLWECK

1924 geboren in St. Ingbert/Saar
1943-45 Wehrdienst und Gefangenschaft
1946-49 Studium an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk, Saarbrücken bei Dr. Boris Kleint
1949-51 Studium an der Ecole des Arts Appliqués à I’Industrie und an der Académie de la Grande Chaumière in Paris
1951-56 Assistent an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk, Saarbrücken
1951-66 Aufträge für angewandte Arbeiten
1956-89 Leiter der Grundlehre an der Staatlichen Schule für Kunst und Handwerk, Saarbrücken, an der Staatlichen Werkkunstschule und der Gestaltungslehre im Fachbereich Design der Fachhochschule des Saarlandes
1957-61 Mitglied der Neuen Gruppe Saar, Saarbrücken
seit 1958 Beteiligungen an Ausstellungen der Gruppe ZERO;
alle Berufungen anderer Kunsthochschulen abgelehnt
1959/72 Einladungen zur Documenta nicht gefolgt
1963 Beteiligung am Großen Preis der Biennale San Remo für die Gruppe ZERO
1960-61 Mitglied der Nouvelle Ecole Européene, Lausanne
1960-86 Mitglied des Deutschen Werkbundes
1966-70 Grundlehre-Ausstellungen „Sehen“ in Deutschland, der Schweiz und Großbritannien
1968 Veröffentlichung der Dokumentation „Sehen – Grundlehre von Oskar Holweck an der Staatlichen Werkkunstschule in Saarbrücken“ im Kunstgewerbemuseum Zürich
1972 Verleihung des Titels Professor
1978 Verleihung des Kunstpreises des Saarlandes
seit 1982 Mitglied des Deutschen Künstlerbundes
1990 Verleihung des Saarländischen Verdienstordens
1994 Verleihung des Albert-Weisgerber-Preises für Bildende Kunst der Stadt St. Ingbert
2007 verstorben

Seit den frühen sechziger Jahren gehören die Arbeiten von Oskar Holweck zum festen Bestandteil der deutschen Kunst. Damals tauchte er im Umfeld von Zero auf und besticht seitdem wie nur wenige Künstler seiner Generation mit fesselnder Kontinuität in seinem Werk. Früh begann die für ihn typische Auseinandersetzung mit dem Werkstoff Papier und die Reduktion auf weitgehend eine Farbe: Weiß. Wie kein anderer unterwirft Holweck das Papier einem empfindsamen Destruktionsprozess und bringt damit die Materialität und das Innenleben des Werkstoffs gewissermaßen zum Ausdruck. Er lässt den Betrachter Bearbeitungsspuren nachvollziehen, die nie mechanisch und damit wiederholbar erscheinen. Dabei profitieren seine Arbeiten einerseits von den Erkenntnissen der rationalen und konstruktiven Kunst, andererseits bieten sie immer einen großen Spielraum für das Gestische und das maßvoll Dramatische. Stets achtet er darauf, dass ein großer, sich mitteilender sinnlicher Ausdruck erhalten bleibt. Durch die Freisetzung eines eigendynamischen Materialcharakters wiedersetzen sich die Arbeiten von Oskar Holweck der rein ästhetischen Manipulation. Sie gewinnen ihre Unverwechselbarkeit durch die faszinieren Kraft, die in dem ruhenden Material verborgen ist.